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Historie
 

1987 - 1996

1987 - das Jahr der großen Jubiläen: 10 Jahre Fitschebeen und 750 Jahre Berlin. Mit einem bunten Abend und viele geladenen Freunden feierten wir am 04.04.1987 unseren ersten runden Geburtstag. Wir hatten wenig Zeit zur Besinnung, denn im Mai mussten wir nach Berlin. Beim Marzahner Frühlingsfest begeisterten wir die Berliner das erste Mal. Beim großen Festumzug am 04.07. dann noch einmal. Es war ein Umzug der Superlative. Von allen Regionen, Kreisen, und Bezirken, wurden einzelne Bilder gestaltet. Es war heiß und es war gut - in jeder Hinsicht -. Vor uns ging eine Harzer Folkloregruppe, mit der wir um die Wette juchzten. Kaum jemand konnte an diesem Abend noch normal sprechen. 1986/87 wurden die Auftritte im Kreis Salzwedel weniger und es kamen immer mehr zentrale Veranstaltungen hinzu (Magdeburg, Berlin, Halberstadt, usw.). Ende 1987 übernahm Hans-Jürgen Dölle neben der organisatorischen Leitung mehr und mehr die Trainingsarbeit der Jugendtanzgruppe "Fitschebeen". Die Erwachsenentanzgruppe leitete M. Franke weiter und die Kindertanzgruppe im Pionierhaus wurde zeitweilig von verschiedenen Mädchen der Jugendgruppe unterrichtet.

Das auftrittsreichste und eines der erfolgreichsten Jahre war 1989. Bei 63 Veranstaltungen rissen wir das Publikum in unseren Bann. Neben dem letzten großen Pfingsttreffen der FDJ im Mai in Berlin, wo wir in der Stadionrevue "Show mal her!" mitwirkten, war das III. Folklorefestival der DDR einer der Höhepunkte unserer Auftrittsgeschichte. Mit den "Wiesenpiepern", den heutigen "Garley-Musikanten", fuhren wir nach Schmalkalden in Thüringen und feierten mit unserem Programm, besonders mit dem "Altmärkischen Hochzeitstanz", große Erfolge. Gleichzeitig war 1989 das Jahr, mit dem sich vieles änderte. Durch die Wende konnten wir unsere Finanzen zwar selbst und einfacher verwalten, waren jetzt aber mehr denn je auf Zuschüsse angewiesen, die wir bis zum heutigen Tage auch immer von der Stadt Salzwedel und dem Altmarkkreis Salzwedel erhalten haben. Die Auftritte wurden weniger. Zentrale Veranstaltungen blieben aus. Wir mussten uns nun selbst um Engagements bemühen und unsere altmärkische Folklore anbieten.

Mit etwas Glück und Geschick konnten wir schon 1990 wieder eine positive Bilanz ziehen: 43 Veranstaltungen bei denen wir unsere schwungvollen, altmärkischen Tänze darboten. So tanzten wir z.B. am 28.04.90 für den damaligen Niedersächsischen Ministerpräsidenten in Hitzacker, beim Nemitzer Heideblütenfest, beim Jubiläum der Volkstanz- und Trachtengruppe "DE Wendländer" in Lüchow, ertanzten einen Pokal in Wittingen, beim Tanzfest in Halberstadt, bei einer Tourismusbörse in Kiel, usw..

1991 gründeten wir den Verein Tanzgruppe "Fitschebeen" e.V. Salzwedel. Unter der Nummer 144 sind wir im Vereinsregister des Amtsgerichtes Salzwedel eingetragen. Ende Juni 1991 fuhren wir das 1. Mal nach Wesel. Bei den Kulturtagen dort versorgten wir die Bewohner unserer Partnerstadt mit altmärkischer Folklore und natürlich mit Baumkuchen.

1992 feierten wir unser 15järiges Bestehen. Es kamen viele Gäste und Gruppen, die uns halfen, Salzwedel für zwei Tage in eine Feststadt zu verwandeln. Der andere Höhepunkt des Jahres 92 war die Teilnahme am 10. Nordeuropäischen Festival der Trachten- und Tanzgruppen in Lauenburg/Elbe. Wir hätten niemals damit gerechnet, dass wir so erfolgreich abschneiden würden. Wir wurden mit Ensembles aus Ungarn und der Schweiz in einem Atemzug genannt und hervorgehoben. Natürlich gab es auch noch viele andere Auftritte in diesem Jahr, aber die zwei eben genannten, bleiben uns unvergesslich. Im August 1992 standen wir wieder einmal vor der Kamera. Ein Potsdamer Filmstudio drehte für die Sendung "MDR-Bilderbogen" mit uns im Diesdorfer Freilichtmuseum.

Doch 1993 kam es noch besser. Das ZDF holte uns zum "Sonntagskonzert auf Tournee" nach Arendsee. Mit der Schmetterlingspolka tanzten wir am 30.05.1993 über Millionen von Bildschirmen im Lande. Im Oktober 1993 fuhren wir für eine Woche nach Waren/Müritz, um uns dort im Trainingslager für das Jahr 1994 fit zu machen. Es war übrigens das 3. Tanzlager in unserer Tanzgruppengeschichte. Die anderen fanden im Freilichtmuseum Diesdorf statt.

Doch bevor wir uns im Frühjahr 1994 in die Auftrittssaison stürzen konnten, mussten wir ein unglaubliches Geschehen verdauen. Unbekannte hatten unsere gesamten Kassetten und Auftrittsbänder aus dem Kulturhaus gestohlen. Mit Hilfe der "Soltwedeler", die uns seit unserem 15. Jubiläum öfter begleiteten, konnten wir einige Titel neu aufnehmen. Ab diesem Zeitpunkt wird unsere Musik doppelt gesichert, was sich später als richtige Entscheidung bestätigen sollte. Das Veranstaltungsjahr 1994 verlief mit der gewohnten, ruhigen Hektik aller Jahre. Im Juni waren wir wieder in Lauenburg/Elbe zum Norddeutschen Festival der Trachten- und Tanzgruppen, bei der wir an beiden Tagen im großen Festprogramm auf der Hauptbühne mitwirkten. Ein weiterer Höhepunkt des Jahres war der Fernsehauftritt im Freilichtmuseum Diesdorf. Dieses Mal war es eine Live-Übertragung der "MDR-Sommertour". Jaja, die Fernsehauftritte brachen nicht ab.

1995 gab es die üblichen Sommerauftritte wie z.B. Dorffest in Letzlingen, Sommerfest in Seehausen, Sommerfest in Helmerkamp, ... Am 23.05.95 dann das Ereignis des Jahres. Wir tanzten in der Sendung "Talk Op Platt", die live aus dem Kulturhaus Salzwedel ausgestrahlt wurde. Mit dem "Altmärkischen Bauerntanz", der "Schmetterlingspolka" und dem "Altmärkischen Hochzeitstanz" waren wir um ein weiteres Mal bundesweit zu bewundern. Einen Monat später fuhren wir in unsere Partnerstadt Wesel, um Salzwedel beim Hansefest zu repräsentieren. Dieses Hansefest ist mittlerweile ein fester Bestandteil unseres Vereinslebens, denn wir sind seit diesem Jahr, regelmäßig und alle Jahre wieder, dort vertreten. Dass es uns und den Weselern sehr gefällt, bereitet uns besonders großes Vergnügen.

Talk Op Platt

1996 war auftrittsmäßig gesehen, ein eher durchschnittliches Jahr. Bei nur 16 Veranstaltungen hatten wir genügend Zeit und Ruhe uns auf unser bevorstehendes Jubiläum, den 20. Geburtstag unserer Tanzgruppe, vorzubereiten. Aufregung gab es aber dennoch zur Genüge. Ende Juni kam der größte Schrecken in unserer Tanzgruppengeschichte. Uns wurden Kostüme und Technik nebst Musikaufnahmen gestohlen. Wieder aus dem Kulturhaus. Und das alles zwei Tage vor einem Auftritt. Absagen war nicht möglich und gegenüber dem Veranstalter nicht fair. Also tanzten die Herren ohne Westen, und die Damen ohne ihre wunderschönen Hauben, denn auch die Festtags- und Blütenhauben waren unter den entwendeten Sachen. Die Musik hatten wir ja zum Glück als Sicherungskopie auf anderen Bändern, so dass wenigstens alle Tänze dargeboten werden konnten. In Windeseile ließen wir uns neue Westen für die Herren und Oberteile für die Damen schneidern. Unsere Mädels fertigten sofort neue Blütenhauben an. So konnten wir die Sommerauftritte retten. Im Oktober '96 fand man unsere Kostüme in einem feuchten Keller im ehemaligen Schüler-Freizeit-Zentrum. Ein Teil war noch zu retten, aber einige angeschimmelte Sachen mussten wir wegwerfen. Die Täter wurden gefasst. Ihr Motiv: NEID!